Stars und ihre Luxusuhren

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Stefan Sebök, zuletzt aktualisiert am 21.09.2016

Prominente Uhren an prominenten Handgelenken – wer trägt was?

Einblicke in das Leben prominenter Zeitgenossen faszinieren immer wieder. Was machen sie? Wie sieht ihr Alltag aus oder was ziehen sie an? Uhrenliebhaber achten dabei natürlich vor allem auf das eine: welche Uhren tragen die Stars aus Politik, Sport oder Showbusiness? Schon beim Anschauen der Tagesschau wird klar, dass es im politischen Berlin oder anderen Kapitalen der Welt beim Thema Armbanduhr sehr dezent und zurückhaltend zugeht. Bilder von Staatsoberhäuptern mit einer Hublot Big Bang – King Power oder einer Breitling for Bentley 6.75 sucht man hier vergebens. In der Realität geht es sehr viel nüchterner zu. Bundeskanzlerin Angela Merkel begnügt sich gar mit einer schlichten Boccia Titanium zu einem Verkaufpreis von weniger als 100 Euro. Finanzminister Wolfgang Schäuble trägt dann immerhin schon Junghans und hat sich dabei, ganz pragmatisch, für ein Solarmodell entschieden. Bei Vielflieger und Außenminister Frank-Walter Steinmeier hätte man vielleicht ein GMT-Modell erwartet, tatsächlich wird er aber, wie Gerhard Schröder, von einer NOMOS Glashütte Tangente, ein Geschenk seiner Frau zum Fünfzigsten, durch den Ministeralltag begleitet. FDP-Chef Christian Lindner gönnte sich dagegen eine IWC Portugieser, der Marke, die auch Helmut Kohl bevorzugt. Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg vertraut schon lange auf seine klassische Calatrava von Patek Philippe. Diesen Geschmack teilt er übrigens mit Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, der aber auch schon häufiger mit einer Rolex angetroffen wurde.

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Die Luxusuhren aus Genf sind eine echte Konstante in der sonst so wechselhaften Politik: Sarkozy-Vorgänger Chirac, Hillary Clinton oder Joschka Fischer tragen sie und auch Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Richard Nixon oder Martin Luther King waren Rolex-Männer, während Pilot Franz-Josef Strauß natürlich Breitling wählte. Selbst Kuba-Revolutionär Fidel Castro konnte Rolex nicht widerstehen und leistete sich, wenig sozialistisch, gleich zwei davon. Sein ehemaliger Genosse Michail Gorbatschow trägt dagegen eine Constellation Manhattan aus dem Hause Omega, einer Marke der schon der frühere US-Präsident John F. Kennedy vertraute. Kennedy war auch kurzzeitig Besitzer einer Rolex, die ihm Marilyn Monroe inklusive persönlicher Gravur schenkte und die der Präsident gern hätte verschwinden sehen, die aber Jahre später bei einer Auktion wieder auftauchte. Kennedys Nachfolger waren dagegen oft ähnlich anspruchslos wie Kanzlerin Merkel: George W. Bush und Bill Clinton zeigten sich oft mit günstigen Timex-Modellen. US-Präsident Barack Obama trug lange eine Taucheruhr aus der 1500er Serie von TAG Heuer, stieg dann aber auf eine amerikanische Jorg Gray um. Dieser Chronograph JGC6500 ist gewöhnlich für gut 250 Euro zu haben, Obama besitzt aber ein Unikat mit dem Logo des Secret Service, der ihm diese Uhr als Geburtstagsgeschenk überreichte. Ganz anders sieht es da bei Russlands Präsident Wladimir Putin aus, der es abwechslungsreich, ausgefallen und teuer liebt. Putin wurde schon mit einer Breguet Marine, einer Blancpain aus Titan oder verschiedenen Patek Philippe Modellen gesehen, ist Kunde in der Haute Horlogerie von Avangardist Thomas Prescher und besitzt auch eine Lange & Söhne Tourbillon.

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Prominente Uhren an prominenten Handgelenken – wer trägt was?

Zeiten spielen für fast jeden Sportler eine ganz entscheidende Rolle. Ähnlich viel Aufmerksamkeit schenken die großen Sportstars dann auch ihren Armbanduhren. Dabei bleibt es manchmal aber etwas unklar, ob die Entscheidung für eine Marke oder ein Modell eine ganz privat Wahl war, oder dabei auch Geld, gute Worte und manches edel befüllte Uhrenetui eine Rolle gespielt haben. So entstanden im Rahmen des Sport-Sponsorings von Golf Courses oder Tennis Courts durch Rolex auch viele enge Bindungen zwischen den Genfern und einzelnen Sportlern. Im Tennis Circuit tragen Roger Federer oder Ana Ivanovic Rolex. Federer schätzt dabei eine Day-Date, eine Datejust und eine Rolex Daytona Jahrgang 1981. Kollege Rafael Nadal zeigt dagegen eine äußerst exklusive Anfertigung von Richard Mille, während sich Serbiens Tennis-As Novak Djokovic seit 2011 gern mit einem Audemars Piguet Royal Oak Offshore, Arnold Schwarzenegger The Legacy Chronographen präsentiert. Unter den Golfern sind Bernhard Langer oder Martin Kaymer bekannte und bekennende Rolex-Träger. Zu diesem Kreis gehört auch Golf-Legende Tiger Woods, der aber zuvor lange Jahre mit TAG Heuer zusammenarbeitete. Fußball-Größen wie Pelé, Karl-Heinz Rummenigge oder Oliver Kahn bekennen sich ebenfalls zu Rolex. Die schätzt auch David Beckham, trug aber auch schon Jacob & Co und seit einiger Zeit als Markenbotschafter schließlich Breitling. Ein anderer schillernder Kicker, Cristiano Ronaldo, verschenkte 2014 als Erinnerung an den Gewinn der Champions League eigens angefertigte Bulgari Diagono Modelle an das ganze Team von Real Madrid und zeigt sich privat gern mal mit einer Jacobs & Co Uhr, einer deLaCour BiChrono oder zusammen mit Tennisspielerin Maria Sharapova als Markenbotschafter der TAG Heuer Uhren. Die legen sich auch in der Formel 1 viele aktive und ehemalige Fahrer wie Lewis Hamilton, Fernando Alonso oder Niki Lauda oft an. Michael Schumacher ist dagegen schon seit den Neunzigerjahren der Marke Omega eng verbunden.

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Noch ein Blick in das Showgeschäft

Große Filmstars, vor der Kamera oder ganz privat, und Musiker sind natürlich auch immer Trendsetter in Sachen Mode oder Uhren. Einen solchen begründete auch Film-Ikone Steve McQueen mit dem Streifen „Le Mans“, wo er der TAG Heuer Monaco zu Kultstatus verhalf. Privat hätte der Schauspieler dagegen für kein Geld der Welt seine Rolex Submariner hergegeben. Rolex und TAG Heuer sieht man auch häufig bei Leonardo di Caprio. Für den Film „Blood Diamond“ schnallte er sich aber auch schon die Breitling Avenger um. Bei der Arbeit und im Geheimdienst ihrer Majestät trägt Daniel Craig nur Omega, während er privat auf eine seiner sieben Rolex Uhren umsteigt. Damit ist er wesentlich treuer als seine Filmfigur James Bond, denn der britische Geheimagent war schon mit Rolex, Gruen, Hamilton, TAG Heuer oder, ganz im Zeichen des Quartz-Zeitalters, mit einer Seiko unterwegs. Seit mehr als 20 Jahren schon stellt nun aber Omega die 007-Uhr und lieferte für „Skyfall“ sogar eine Einzelanfertigung einer Planet Ocean 600M aus Titan. Damit dürfte James Bond ähnlich viele Uhrenmodelle getragen haben, wie Mega-Star Arnold Schwarzenegger, der es am Handgelenk, wen wundert es, groß und ausdrucksstark liebt. Man sah den Terminator-Darsteller schon mit einer Panerai Luminor Marina, einer italienischen U-Boat U-42 und zuletzt häufig mit einer Laco Beobachtungsuhr.

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Auch die ihm gewidmeten Sonder-Modelle von Audemars Piguet, den Royal Oak Offshore Chronograph Arnold Schwarzenegger The Legacy und die Edition T3 Terminator, hat der Schauspieler natürlich oft vorgeführt. Was ihm wohl immer noch fehlte, war eine Uhr nur mit dem Namen Schwarzenegger auf dem Zifferblatt und auch diesen Wunsch hat sich der Mime nun erfüllt: seit 2015 legt er mit der brasilianischen Magnum Group eine eigene Kollektion mit XL-Chronographen auf. Das hat er jetzt Sylvester Stallone voraus, der ansonsten seine Liebe zu großen Uhren teilt. Stallone zeigte sich oft mit Panerai Modellen, U-Boat, Carl F. Bucherer, Montegrappa und früher auch mit Rolex. Deren Kollektion schätzen außerdem noch Filmstars wie Clint Eastwood, Bruce Willis, Nicolas Cage oder Sharon Stone, während ein echter Flieger wie John Travolta standesgemäß Breitling wählt. Ein Navitimer war auch das Lieblingsaccessoire von Jazz-Legende Miles Davis. Musiker-Kollege und Rapper Jay-Z liebt dagegen Hublot, wo er auch eine eigene Kollektion auflegt. Andere Gesangskünstler, wie Rolex-Träger Phil Collins, Bruce Springsteen mit einem Navigator von Glashütte Original oder Eric Clapton und Sir Paul McCartney mit ausgesuchten Stücken von Patek Philippe wie dem Modell Aquanaut, mögen es dagegen dezenter. An den Handgelenken der Prominenz ist also wirklich jedes Modell, von der günstigen Uhr aus dem Kaufhaus um die Ecke bis hin zum edlen Einzelstück im Gegenwert eines respektablen Häuschens, vertreten.

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Über den Autor

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Stefan Sebök

Während meiner Schulzeit habe ich im Lager eines Auktionshauses gearbeitet und bin damals erstmals in Berührung mit exklusiven, mechanischen Uhren gekommen. Die Faszination war ab diesem Moment geboren und hat mich bis heute nicht losgelassen. Für mich war also sehr früh klar, dass ich mehr zum Thema Geschichte und Preisentwicklung von Uhren lernen- und natürlich selbst irgendwann eine automatische Uhr besitzen möchte. (Mein absoluter, leider weit entfernter Traum war damals eine Rolex GMT Master mit der blau roten Pepsi Lünette). Während meines Studiums wagte ich dann erste Schritte mit dem Handel von gebrauchten Uhren über verschiedene Onlinemarktplätze und konnte mir dann auf diesem Wege eine gebrauchte Breitling Colt leisten.