Welcher Uhrenfan fährt welches Auto?

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Stefan Sebök, zuletzt aktualisiert am 22.09.2022

Zu wissen, was für ein Uhren-Typ man ist, ist nur der Anfang. Warum stoppen bei der Frage “Welche Uhr passt zu mir?” Geschulte Juweliere können diese Frage bereits beim ersten Treffen mit dem Kunden beantworten. Wir wollen in diesem Artikel einen Schritt weiter gehen und stellen die Frage: Welche Uhr passt zu welchem Auto? Ganz ernstzunehmen sind die Vorschläge natürlich nicht, aber vielleicht trifft die ein oder andere Assoziation ja dennoch zu.

Audemars Piguet Royal Oak und Porsche 911

Eine Royal Oak am Handgelenk weist auf einen Hang zu sportlichen, aber robusten Luxusartikeln hin. Die Uhr aus dem Hause Audemars Piguet kam 1972 auf den Markt und begeisterte von Beginn an mit ihrem disruptiven Design: Die achteckige Lünette und die sechseckigen Schrauben signalisieren elegante Robustheit, die unter Uhrenfreunden schnell Wellen schlug. Ergänzt wird dieser Eindruck vom raffinierten Tapisserie-Zifferblatt, das eine komplementäre Eleganz beisteuert. Diese Uhr wird absolut als Statement getragen und passt damit sehr gut zu ihrem vierrädrigen Gegenstück, dem Porsche 911. Dieser ging bereits 1964 in Serie und ist einer der bekanntesten Modelle des Herstellers.

Audemars Piguet Royal Oak und Porsche 911
Audemars Piguet Royal Oak und Porsche 911

Rolex Oyster Perpetual GMT Master II und BMW X6

Eine Rolex ist ganz klar ein Statussymbol fürs Handgelenk, darüber lässt sich nicht streiten. Dieses Modell bietet eine Kombination aus Zuverlässigkeit und Prestige. Hier lässt sich auf den ersten Blick erkennen, dass der Träger gerne im Mittelpunkt steht und hohen Wert auf Qualität legt. Welches Gefährt passt da besser zur Begleitung als ein X6? Hochleistung vom Premiumhersteller – ein Traum.

Rolex Oyster Perpetual GMT Master II und BMW X6
Rolex Oyster Perpetual GMT Master II und BMW X6

IWC Portugieser und Mercedes E-Klasse

Diese Uhr ist ein maritimer Klassiker, der sich die Mischung aus klassischer Eleganz und moderner Ausstrahlung auf die Fahne geschrieben hat. Die IWC Portugieser kam in den 1930er Jahren auf den Markt und ist seither äußerst beliebt bei allen Uhren-Liebhabern, die ihre Marinechronometer in gehobener Optik genießen. Hier trifft Erfolgsethik auf Exklusivitätsansprüche. Ordnung und Balance in der schnelllebigen Postmoderne strahlen auch die Mercedes E – oder S – Klassen Limousine aus. Eher konservative Werte wie Sicherheit, Zuverlässigkeit und Beständigkeit lassen ein Leben in geregelten Bahnen erahnen. Allerdings wird mit dieser Wahl durchaus signalisiert, dass man auch für Risiken bestens abgesichert ist.

IWC Portugieser und Mercedes E-Klasse
IWC Portugieser und Mercedes E-Klasse

Breitling Navitimer B01 Chronograph 43 und Ford Mustang

Breitling galt früher als eine der Lieblings-Uhrenmarken von Jumbo-Piloten. Das liegt in erster Linie an der ausgefeilten Technik der Chronographen. Die Rechenschieberlünette der Navitimer ist nämlich sogar dazu imstande, essentielle Daten wie Steig- und Sinkflugraten, Durchschnittsgeschwindigkeit und Kraftstoffverbrauch errechnen. Auch die Traditionalisten unter den Breitling-Freunden begeistert die maskuline Ausstrahlung der Uhr seit ihrem Debüt 1952.

Als passende Begleitung fällt einem dazu sofort der Ford Mustang ein – Männlichkeit, Freiheit, Abenteuer auf vier Rädern.

Breitling Navitimer B01 Chronograph 43 und Ford Mustang
Breitling Navitimer B01 Chronograph 43 und Ford Mustang

Cartier Tank und Jaguar F-Type

Cartier-Träger sind ganz klar Gentlemen, die ein Händchen für moderne Eleganz und kulturelle Extravaganz haben. Diese wird auch durch den Panther – das Emblem von Cartier – wie sonst kaum verkörperlicht. Diese Uhren sind perfekt für Individualisten, die vom Mainstream weg möchten. Zu dieser Raubkatze könnte sich eine zweite gut und gerne gesellen; denn der Jaguar F-Type ist ein rassiger Sportwagen, bei dem sich die individuelle Extravaganz mit unvergleichlicher Design-Kompetenz vereinigt.

Cartier Tank und Jaguar F-Type
Cartier Tank und Jaguar F-Type

Nomos Glashütte Tangente Neomatik und Mini Cooper

Unter Uhrenhändlern gilt das inoffizielle Einverständnis, dass Nomos-Liebhaber in der Regel Designer oder Architekten sind. Uhren aus dieser Manufaktur sind funktionale Chronographen mit sehr feiner Verarbeitung und interessanten zeitgenössischen Design-Highlights. Kenner wissen auch die historische Verbindung zum Deutschen Werkbund zu schätzen, der Prinzipien wie Form-, Material- und Werkgerechtigkeit prägte. Die Automatikkaliber von Nomos werden auch von Feingeistern wie Professoren, Juristen oder Ärzten geschätzt. Als geschmackvolle Begleitung könnten wir uns dazu gut einen Hingucker wie den Mini Cooper vorstellen, der für skandinavische Werkqualität steht.

Nomos Glashütte Tangente Neomatik und Mini Cooper
Nomos Glashütte Tangente Neomatik und Mini Cooper

Omega Speedmaster Moonwatch Professional CO-Axial Master Chronometer und BMW 320i

Diese Uhr ist wahrscheinlich am bekanntesten dafür, dass sie schon auf dem Mond war. Die Speedmaster Moonwatch war, wie der Name schon erkennen lässt, damals Teil des Apollo-11-Programms und damit die erste Uhr auf dem Mond. Anders als bei einer Rolex will der Träger aber nicht auf den ersten Blick beeindrucken, sondern erfreut sich an seinem Insider-Wissen. Genau wie er auch weiß, dass er mit dem BMW 320i einen zuverlässigen Begleiter hat, der elegant Höhen und Tiefen meistern kann.

Omega Speedmaster Moonwatch Professional CO-Axial Master Chronometer und BMW 320i
Omega Speedmaster Moonwatch Professional CO-Axial Master Chronometer und BMW 320i

Patek Philippe Grandes Complications und Maserati Quattroporte

Freunde dieser Marke legen großen Wert auf Seriosität, die durchaus mal sportlich daherkommen darf. Thierry Stern, der Patek Philippe Chef, ist dafür bekannt, den Kauf besonderer Stücke nur höchstpersönlich zu genehmigen. Zu denen gehört auch die PP Grandes Complications. Für die Seriosität sorgt entweder ein Dienstwagen wie die Mercedes S-Klasse oder – etwas sportlicher – einen Maserati. Die Traditionsmarke verbindet Eleganz, Komfort und Rasanz. Ganz im Sinne der Patek Philippe.

Patek Philippe Grandes Complications und Maserati Quattroporte
Patek Philippe Grandes Complications und Maserati Quattroporte

A.Lange & Söhne und Mercedes 300SL Gullwing Coupé

Diese prestigeträchtige Uhr aus der Traditions-Manufaktur in Glashütte ist, wenig überraschend, unter Oldtimer-Fans sehr beliebt. Wenn man ehrlich ist, passt sie aber nicht gut zu einem klassischen Auto, weil beide eine lange Geschichte hinter sich haben. Auch die Designs der Lange & Söhne Uhren machen sich einfach gut neben einem solchen Steuer. An schönen Tagen kann man zum Beispiel den Mercedes mitsamt der Uhr spazieren fahren und weiß, dass man ein langjähriges Erbe elegant mitbewahrt.

A.Lange & Söhne und Mercedes 300SL Gullwing Coupé
A.Lange & Söhne und Mercedes 300SL Gullwing Coupé

Tudor Black Bay Chronograph und Alfa Romeo Giulia

Mit der Tudor bekommt man das Qualitätsbewusstsein der Rolex-Schwestermarke, aber für einen Preis, der vergleichsweise günstig ist. Mit dieser Uhr gönnt sich eher die gehobene Mittelschicht ein Stück Luxus, das auch durch den aristokratischen Namen seine Wirkung nicht verfehlt. Hier bekommt man verlässliche Höchstqualität, die dennoch von individuellem Geschmack zeugt. Ein sportliches, schnittiges Design bietet dazu passend der Alfa Romeo Giulia – eine italienische Limousine mit leidenschaftlichem Herzen.

Tudor Black Bay Chronograph und Alfa Romeo Giulia
Tudor Black Bay Chronograph und Alfa Romeo Giulia

Sinn Spezialuhren und Audi A4 

Ganz im Sinne ihres Erfinders, des Piloten Helmut Sinn, sind diese Uhren nahezu unschlagbar, was Kompetenz in Spezial- und Einsatzuhren betrifft. Heutzutage sind diese Uhren sogar bei Polarexpeditionen dabei. Hier macht es Sinn, dass man ein Auto dazu wählt, das absolute Zuverlässigkeit ausstrahlt. Mit der Mittelklasse-Limousine von Audi wird diese Anforderung laut ADAC-Pannenstatistik auf jeden Fall berücksichtigt.

Sinn Spezialuhren und Audi A4
Sinn Spezialuhren und Audi A4

TAG Heuer und Audi TT 

Spätestens seit dem Debüt der Heuer Carrera ist die Uhrenmarke untrennbar mit dem Rennsport verbunden. So verwundert es nicht weiter, dass auch die Freunde dieser Uhren dem Motorsport zugetan sind. Tolles Design und Sportwagen-Feeling für ein vernünftiges Budget gibt es parallel dazu auch mit dem Audi TT. Gute Fahrt!

TAG Heuer und Audi TT
TAG Heuer und Audi TT

Über den Autor

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Stefan Sebök

Während meiner Schulzeit habe ich im Lager eines Auktionshauses gearbeitet und bin damals erstmals in Berührung mit exklusiven, mechanischen Uhren gekommen. Die Faszination war ab diesem Moment geboren und hat mich bis heute nicht losgelassen. Für mich war also sehr früh klar, dass ich mehr zum Thema Geschichte und Preisentwicklung von Uhren lernen- und natürlich selbst irgendwann eine automatische Uhr besitzen möchte. (Mein absoluter, leider weit entfernter Traum war damals eine Rolex GMT Master mit der blau roten Pepsi Lünette). Während meines Studiums wagte ich dann erste Schritte mit dem Handel von gebrauchten Uhren über verschiedene Onlinemarktplätze und konnte mir dann auf diesem Wege eine gebrauchte Breitling Colt leisten.