Beste Mechanische Uhr

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Stefan Sebök, zuletzt aktualisiert am 01.05.2023

Mechanische Uhren sind nicht nur ein Luxus-Item, sondern auch zur Schau gestellte Wertschätzung für echte, ehrliche Handwerkskunst. Das Besondere an diesen Uhren ist, dass sie nicht mit Batterien angetrieben werden. Sie laufen mithilfe von Armbewegungen - natürlich während die Uhren sich am Handgelenk befinden - oder indem die Krone aufgezogen wird.

Mechanische Uhren sind aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit dazu in der Lage, die Uhrzeit über viele Wochen hinweg mit größter Präzision anzuzeigen. Dieser Umstand könnte vermuten lassen, dass es mechanische Uhren nur zum sehr hohen Preis zu kaufen gibt - das ist aber nicht der Fall. Tatsächlich gibt es für Uhrenliebhaber in jedem Preissegment attraktive Angebote beliebter Uhrenmarken. 

Nachdem die Begeisterung für mechanische Uhren in den 70ern etwas zurückging, erfuhren die speziellen Zeitmesser für Damen und Herren ab den 1980er Jahren eine Renaissance, die sie mit zu den begehrtesten Luxus-Uhren auf dem Markt machte. Sondereditionen und Vintage-Modelle von erfolgreichen Marken wie Patek Philippe, Sinn, Citizen Watch, Laco, Tag Heuer, Seiko, Marcello C, Nomos Glashütte und Rolex erfuhren bereits die ein oder andere Wertsteigerung, die diese Entwicklung widerspiegelt.

Neben den Vorteilen mechanischer Armband-Uhren stehen in diesem Beitrag einzelne besonders beliebte Modelle - in einer Art Top 10 Liste von Einsteigeruhren bis hin zur High-End-Uhr - im Fokus. So geben wir einen Überblick, der bei der Suche nach mechanischen Modellen, die optimal zu den eigenen Vorstellungen passen, unterstützen kann - Geheimtipps inklusive.

Beste Mechanische Uhren - Einsteigermodelle

Die folgenden Modelle beweisen, dass mechanische Zeitmesser nicht zwingend immens hohe Kosten verursachen müssen. Jede Uhr aus der Kategorie Einsteigermodelle liegt im Preis um 500 Euro, erfüllt aber dennoch die zentralen Kriterien, die eine hochwertige Automatik-Uhr auszeichnen.

Seiko Prospex „Samurai“

Diese japanische Uhrenmarke ist dafür bekannt geworden, Uhren in sehr hoher Qualität mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis herzustellen. Besondere Popularität erlangten die verschiedenen Taucher-Uhr-Modelle von Seiko, die Liebhaber der Marke mit Spitznamen wie Tuna, Sumo, Turtle oder Samurai bedachten. Diese Uhren begeistern neben eigenständigem Design auch mit professionellen, gut durchdachten Features wie erhöhter Wasserdichtigkeit bis zu 1000 Metern, sowie mit praktischen Komplikationen.

Seiko hat seine Samurai mit dem Automatikwerk 4R35 aus dem eigenen Haus ausgestattet und mit einer einseitig drehbaren Lünette mit ausgezeichneter Ablesbarkeit bestückt. Optisch überzeugt die Seiko Uhr mit ihrem blauen Band aus Leder und dem Gehäuse aus Edelstahl, während der Preis für die Automatikuhr bei unter 500 Euro liegt.

Hamilton Khaki Mechanical

Schon Elvis trug Uhren der amerikanischen Traditions-Marke Hamilton. Die Hamilton Khaki wurde mit einem Schweizer Automatik Uhrwerk von ETA ausgestattet und läuft dementsprechend zuverlässig auf die Sekunde genau.

Das Gehäuse aus Edelstahl hat einen Durchmesser von 38 mm und passt sich wunderbar in das Military-Design der Automatik-Uhr ein. Der sportliche Look der Uhr wird zusätzlich von ihrem schwarzen Zifferblatt und dem Band aus braunem Leder unterstrichen, wobei die silbernen Zeiger für Stunde, Minute und Sekunde perfekt ins Bild passen. Da die Uhr mit Automatikwerk teils schon ab 500 Euro erhältlich ist, kann auch hier von einem ausgesprochen attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis gesprochen werden.

Tissot Automatics III Day Date

Uhren mit höchsten Qualitätsstandards gibt es auch von der traditionsreichen Schweizer Marke Tissot. In diesem Modell wurde ein Automatik-Uhrwerk mit dem ETA 2836-2 Kaliber verbaut, das eine Gangreserve von 42 Stunden ermöglicht. Die Uhr von Tissot misst 39,7 mm im Durchmesser und wartet mit einer Besonderheit auf: Sie besitzt eine Datumsanzeige mit Wochentag. Diese ist stilecht am 3-Uhr-Punkt platziert und wertet die Marken-Uhr von Tissot optisch und funktional gleichermaßen auf.

Die Tissot Uhren des Modells Day Date, deren Kosten je nach genauer Ausführung circa 500 Euro betragen, sind mit Armbändern aus Leder und mehrfarbigem Edelstahl erhältlich.

Beste Mechanische Luxusuhren

Für viele Uhrenliebhaber sind mechanische Automatikuhren vor allem eines: Luxus pur. Kommen wir also weg von den Einsteigermodellen und widmen uns den Top-Modellen der renommiertesten Hersteller und bekanntesten Uhrenmarken, deren Preis logischerweise weit über die 500 Euro-Marke hinausgeht.

A. Lange & Söhne Datograph

Diese ikonische Armbanduhr spielt mit ihrem Namen auf das Großdatum an, das für den Uhrenhersteller A. Lange & Söhne typisch ist. Die Uhr ist eine Hommage an die Fünf-Minuten-Uhr der Dresdner Semperoper mit ihrer auch von Weitem gut erkennbaren Digitalanzeige. Eines der Highlights des Zeitmessers aus der Saxonia-Modellreihe ist sein Flyback-Mechanismus, mit dem Zeitnahmen zum Kinderspiel werden.

Beim Design der Uhr gibt es einige Varianz: Sie kommt in Platin oder Gold in 18 Karat und mit einem Zifferblatt in Grau, Silber oder Schwarz. Auch beim Durchmesser kann zwischen 39 und 43,2 mm gewählt werden. Die Gangreserve der Datograph Automatik-Uhr beträgt stolze 60 Stunden und so manche Ausführung wartet mit ganz besonderen Komplikationen - wie etwa einem ewigen Kalender - auf.

Rolex GMT-Master II

Die Rolex GMT-Master II muss man eingefleischten Uhrenliebhabern eigentlich kaum noch vorstellen. Dennoch darf sie unserer Meinung nach auf dieser Liste nicht fehlen: Es handelt sich dabei zweifelsohne um eine der attraktivsten GMT-Automatikuhren, die in verschiedenen Referenzen aus Weißgold, Everose, Rolesor oder Edelstahl erhältlich ist.

Auch ihre Farbkombinationen sind berühmt: Die rot-blaue “Pepsi”-Variante, die rot-schwarze Rolex "Coke" oder die blau-schwarze Rolex "Batman", deren Lünetten seit 2007 aus Cerachrom - einer eigens von Rolex entwickelten kratzfesten Keramik-Mischung - bestehen, sind jedem Uhrenfan ein Begriff.

Erst 2022 stellte die Marke anlässlich der Watches & Wonders Uhrenmesse eine Linkshänder-Variante der GMT-Master II Automatik vor. Eine elegante, grün-schwarze Lünette schmückt diesen Automatik-Zeitmesser, bei dem Krone und Datum auf die linke Gehäuseseite übersiedelten. Kaufgrund für diese Rolex dürfte unter anderem auch das ausgezeichnete hausgemachte Manufakturkaliber sein: Ein Uhrwerk, das sich grenzenlose Präzision auf die Fahne geschrieben hat und mit einer 70-stündigen Gangreserve von sich zu überzeugen weiß.

Patek Philippe Chronograph

Patek Philippe nimmt nicht umsonst eine Vorreiterrolle unter den Uhrenmarken ein. Die Genfer Manufaktur hat wahrscheinlich alle erdenklichen Varianten eines Chronographen in ihrem Sortiment und ist mittlerweile weltweit für hervorragende (Automatik-) Uhrwerke und zeitlose Designs bekannt. Allein die Complications-Kollektion umfasst Automatikuhren mit Flyback oder einfacher Stoppuhrfunktion; Komplikationen wie Jahreskalender, Pulsometer auf dem Zifferblatt, Multiskalen-Anzeige oder Weltzeitanzeige.

Obwohl die Marke auf langjährige Erfahrung rund um die Uhr zurückblickt, führte sie erst in den frühen 2000ern Manufakturkaliber - also Uhrwerke aus dem eigenen Haus - ein. Vorher wurden mitunter Rohwerke von Lemania genutzt, die jedoch signifikant modifiziert und veredelt wurden. Neben einem präzisen Uhrwerk, einer mehr als zufriedenstellenden Gangreserve und interessanten Komplikationen begeistert eine Uhr von Patek Philippe selbstverständlich auch in Sachen Optik und Tragekomfort.

Beste Mechanische Uhren mit Handaufzug

Mechanische Uhrwerke sind mehrstufige Getriebe, die die Energie für die Räderbewegung aus einem Energiespeicher erhalten. Im Gegensatz zu Standuhren, bei denen man dafür regelmäßig Gewichte nach oben ziehen muss, können Armband- und Taschenuhren mithilfe von Zugfedern über dafür vorgesehene Kronen oder Schlüssel aufgezogen werden.

Louis Audemars gehörte damals zu den ersten Unternehmen, die Taschenuhren mit Kronenaufzug herstellten. Heutzutage stellen Marken wie Nomos, Junghans, Tag Heuer, Jaeger-LeCoultre oder Patek Philipp immer noch mechanische Uhren mit Handaufzugskaliber her, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Beste Mechanische Uhren mit automatischem Handaufzug

Als der automatische Aufzug erfunden wurde, revolutionierte er die Funktionsweise der mechanischen Uhren. Diese konnten sich nun nämlich von alleine beim Tragen aufziehen und machten damit das alltägliche Aufziehen der Armbanduhr obsolet. 

Ermöglicht wird die Funktion einer Automatikuhr durch die Schwungmasse im Inneren des Gehäuses. Diese rotiert im Gehäuse der Uhr mit Automatik-Uhrwerk und zieht dabei die Aufzugsfeder des Federhauses auf.

Zu den Vorteilen der mechanischen Uhren mit Automatikkaliber gehört ganz klar, dass sie nicht ständig aufgezogen werden müssen und auch keine Batterien benötigen. Damit sind sie im Vergleich auch umweltschonender als beispielsweise eine Quarzuhr. Sie sind sogar ganggenauer als Handaufzugskaliber, weil die Aufzugsfeder durch die Schwungmasse ständig nachgespannt wird und die Automatikuhr so optimalerweise niemals ans "Limit" ihrer Gangreserve kommt. Dieses konstante Drehmoment wirkt sich positiv auf die Amplitude - also die Schwingungsweite der Unruh - von Automatikuhren aus.

Was die Qualität der Uhrwerke angeht, so gehören die Manufaktur-Uhrwerke der Uhrenmarke Rolex zu den besten, die der Markt zu bieten hat – was wohl niemanden überraschen dürfte.

Besonderheiten einer mechanischen Uhr

Dadurch, dass die Mechanik, die die Uhren mit automatischem Uhrwerk oder Handaufzug am Leben hält, so komplex ist, sollte man vor dem Kauf einer solchen Uhr berücksichtigen, dass starke Erschütterungen (etwa beim Sport) die Funktion derselben beeinträchtigen können.

Auch wenn keine Batterien benötigt werden, brauchen die Uhren außerdem regelmäßige Check-ups, insbesondere wenn die Genauigkeit der Zeitanzeige merklich nachlässt. In der Regel verhindert das regelmäßige Aufziehen ein Verklumpen der Schmierstoffe und gewährleistet auch auf diese Art eine dauerhafte Ganggenauigkeit der Uhr. 

Die Ganggenauigkeit, die ein Uhrwerk leisten kann, hängt letztendlich aber von verschiedenen Faktoren ab. So wird Zeit gewonnen oder verloren, wenn die Uhr schwerkraftbedingt in nur einer einzigen Position verharrt. Um Zeitverluste in den verschiedenen Positionen auszugleichen, stellt sich bei einem hochwertigen Modell die sogenannte Unruh ein.

Eine (Vintage) Uhr, die richtig angepasst ist und über ein qualitativ hochwertiges Uhrwerk verfügt, sollte innerhalb ihrer Spezifikationen auch bei täglichem Tragen problemlos funktionieren. Wer die Uhr nachts ablegt, kann unterschiedliche Platzierungen danach testen und beobachten, inwiefern sich dies auf den Zeitverlust auswirkt. Die Uhr flach und mit dem Zifferblatt nach oben zu platzieren, hat sich bisher bei den Automatikuhren vieler Hersteller und bekannter Uhrenmarken bewährt.

Zu bedenken ist zusätzlich, dass auch die Temperatur eine wichtige Rolle spielt. Moderne Uhren der Kategorie "mechanische Automatikuhr" sind oft so konzipiert, dass sie geringere Temperaturschwankungen selbstständig ausgleichen können. Extreme Wetterbedingungen und -änderungen sind davon jedoch ausgenommen. Die gute Nachricht: Auch im Falle von Wetterextremen genügen bei einer Automatikuhr häufig einfache Anpassungen zum Ausgleich.

Fazit zur besten mechanischen Uhr

Mechanische Uhren sind zwar absolute Meisterwerke der Handwerkskunst, brauchen in puncto Präzision aber etwas Nachhilfe. Eine Gang-Abweichung von einigen Sekunden am Tag ist durchaus in Ordnung, wobei der Soll-Bereich für COSC-zertifizierte Chronometer bei -4 bis +6 Sekunden pro Tag liegt. Hersteller wie Omega, Tudor oder Rolex legen eigene Maßstäbe an die Ganggenauigkeit an. Ihre mechanischen Automatikuhr-Modelle laufen dementsprechend nicht selten noch etwas präziser als der markttypische Durchschnitt.

Nach wie vor sehr beliebt sind Automatikuhren renommierter Uhrenmarken, deren Reiz in der hohen Ganggenauigkeit, der langen Gangreserve und dem völlig problemlosen Auskommen ohne Batterien liegt. Und natürlich darin, dass sie das stilechte Design und die Eleganz eines Traditionshandwerks scheinbar mühelos in die Gegenwart transportieren.

Eines steht fest: Egal, ob ikonischer Klassiker oder weniger bekannte Modelle – mechanische Uhren haben ihren ganz eigenen Charme. Dieser muss sich - wie zahlreiche Top 5, Top 10 oder Top 20 Rankings von Szenekennern belegen - nicht unbedingt in einem wahnsinnig hohen Preis niederschlagen. Es gibt durchaus Uhrenmarken - beispielsweise Laco, Citizen, Certina, Tissot oder Seiko -, bei denen eine solide mechanische Automatikuhr schon für rund 500 Euro zu haben ist. Sucht man hingegen gezielt nach Produkten einer High-End-Uhrenmarke, lernt man die kostspielige Seite der Uhren-Welt kennen, welche mit mechanischen Uhren, die einen regelrecht ins Staunen versetzen, aufwartet.


Über den Autor

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Stefan Sebök

Während meiner Schulzeit habe ich im Lager eines Auktionshauses gearbeitet und bin damals erstmals in Berührung mit exklusiven, mechanischen Uhren gekommen. Die Faszination war ab diesem Moment geboren und hat mich bis heute nicht losgelassen. Für mich war also sehr früh klar, dass ich mehr zum Thema Geschichte und Preisentwicklung von Uhren lernen- und natürlich selbst irgendwann eine automatische Uhr besitzen möchte. (Mein absoluter, leider weit entfernter Traum war damals eine Rolex GMT Master mit der blau roten Pepsi Lünette). Während meines Studiums wagte ich dann erste Schritte mit dem Handel von gebrauchten Uhren über verschiedene Onlinemarktplätze und konnte mir dann auf diesem Wege eine gebrauchte Breitling Colt leisten.