Echt oder Fake? Der Buyer’s Guide zum Erkennen einer gefälschten Rolex

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Philipp Mayrhofer, zuletzt aktualisiert am 22.09.2022

Luxusuhren sind nach wie vor ein begehrtes Gut. Unter Umständen kann es schwierig sein, an die richtigen Uhren der Top-Manufakturen zu kommen. Das liegt auch daran, dass der Markt aktuell mehr und mehr von Replikas überschwemmt wird, die berechtigterweise grundsätzliche Zweifel an der Echtheit auslösen. Aber selbst Replikas, die von hoher Qualität sind, kann man mit dem richtigen Wissen aus dem Weg gehen. Wir erklären in diesem Artikel, wie das funktioniert. Und zwar anhand eines echten Klassikers: Der Rolex.

Sicher ist sicher – Fragen sie Experten

Wer eine Rolex kauft, möchte natürlich wirklich sicher sein, dass es auch eine Rolex ist. Die Tipps zum Erkennen von echten Uhren, die wir im Folgenden vorstellen, können im Ernstfall leider keinen Experten ersetzen. Selbst jahrelange Sammler erkennen unter Umständen exzellente Fälschungen nicht als solche. Wer ganz sichergehen will, dass er eine echte Uhr erwirbt, sollte das bei vertrauenswürdigen Verkäufern tun. Die Authentizität sollte stets zu hundert Prozent gewährleistet werden und das mit Zertifikaten für die Echtheitsprüfung nachweisen können.

Kennen Sie Ihre zukünftige Uhr

Rolex-Uhren sind so prestigeträchtig, dass schon der Name der Manufaktur höchste Qualität assoziieren lässt. Zu den Modellen, die am häufigsten gefälscht werden, gehören die Oyster Perpetual, Submariner, Datejust, Yacht-Master sowie die Rolex Cosmograph Daytona. Jedes dieser Modelle hat bestimmte Fake-Varianten, deren Unstimmigkeiten von Kennern ausfindig gemacht werden können. Vor dem Uhrenkauf empfiehlt es sich, ein bisschen zu recherchieren: Was macht die Uhr aus? Welche Details bestätigen unverkennbar die Echtheit des Modells? Was sind Komponenten, die nicht oder nur extrem schwer gefälscht werden können? Wie vertrauenswürdig ist der Verkäufer? Studieren Sie die Echtheitszertifikate zur Uhr genau und machen Sie sich mit den Besonderheiten Ihrer Wunschuhr vertraut. Hier fängt es schon damit an, zu wissen, in welcher Preisspanne sich das Modell bewegt, das Sie sich ausgesucht haben.

Rolex Oyster Perpetual 39
Rolex Oyster Perpetual 39

Auf Nummer sicher – mit der Seriennummer

Wer weiß, was vom Armband bis zur Seriennummer zur Rolex gehört, ist auf der sicheren Seite. Tatsächlich gehört die Seriennummer zu den essentiellen Identifikationsmerkmalen einer Rolex. Bei älteren Modellen findet man sie auf der äußeren Gehäuseseite – zwischen den Hörnern auf zwölf Uhr. 2007 änderte sich das; seither ist sie auf der Rehaut bei sechs Uhr zu finden. Hier sollte man nach den üblichen Fake-Seriennummern Ausschau halten. Viele Replikas disqualifizieren sich bereits dadurch, dass die Seriennummern nicht deutlich und tief eingraviert sind, sondern eher schwammig und unscharf.

Das Detail macht die Uhr

Schon die kleinsten Details bestimmen darüber, ob ein Fake schnell als solcher bestimmt werden kann. Zunächst fällt der Blick oft als Erstes aufs Zifferblatt. Hier sind häufig schon die ersten Fakes leicht zu entlarven. Abweichungen bei Schriftart, inkorrekte Abstände zwischen den Buchstaben oder Schriftzügen, die unsauber gearbeitet wirken, geben Hinweise darauf, dass es sich um ein gefälschtes Exemplar handelt. Ebenso kann das Gehäuse Aufschluss darüber geben, wie echt die Uhr ist. Mit wenigen Ausnahmen – nämlich bei Heliumventil-Modellen wie Sea Dweller und Sea Dweller Deepsea – hat eine richtige Rolex ab Werk auf der Rückseite überhaupt keine Gravuren. Die Gravuren zwischen den Hörnern dagegen sollten, wie oben bereits erwähnt, dagegen aber stimmig aussehen. Je nach Modell kann man Fakes auch daran erkennen, dass sie die Grundmerkmale des echten Modells nicht aufgreifen, zum Beispiel Sichtböden, nicht richtig funktionierende Chronographen-Komplikationen oder eine Datumsfunktion, die normalerweise nicht bei allen Modellen vorhanden ist. Zu diesen gehört beispielsweise die Daytona

Rolex Deepsea D-Blue
Rolex Deepsea D-Blue

So zeigen sich Fakes

Die Sekundenzeiger können nicht nur kleinste Zeiteinheiten anzeigen, sondern auch, ob es sich bei der vorliegenden Uhr um eine echte Rolex handelt. Während der Sekundenzeiger bei echten Rolex-Uhren, ganz wie die Sekunden selbst, mühelos und elegant dahinfließt, sieht man bei gefälschten Uhren oft ruckartige Bewegungen mit klar erkennbaren Übergängen. Auch seinen Ohren kann man hier trauen: Bei einer echten Rolex ist niemals ein klares Ticken der Ankerhemmung zu hören, sondern stets ein glockenartiges Bimmeln, das unter Freunden der Marke auch liebevoll “Glockenspiel” genannt wird. Wer es sich zutraut, kann die Echtheit der Uhr auch anhand einer Sichtprüfung des Uhrwerks feststellen (lassen). Das ist auch einer der sichersten Wege, um die Echtheit der Uhr zu bestätigen. Da zum Öffnen einer Rolex spezielles Werkzeug benötigt wird, ist es wahrscheinlich einfacher, hierfür professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Diese Merkmale verraten eine echte Rolex

Um eine Fake-Daytona zu erkennen, gibt es noch ein paar weitere Details, auf die man achten sollte. Moderne Daytona-Modelle haben das patentierte Triplock-System. Dies erkennt man an den Gummi-Dichtungen am Tubus, die man erst sieht, wenn man die Krone entschraubt und zieht. Bei Fakes sucht man dieses System oft vergeblich. Neben der Qualität der Leuchtmasse, die bei Fakes oft zu wünschen übrig lässt, sind auch zwei Gravuren entscheidend für die Echtheit einer Rolex. Zum einen ist da die Laserkrone, die als Rolex-Logo seit etwa 2002-2004 am unteren Ende des Saphirglases auf sechs Uhr zu finden ist. Sie wird mittels Laserverfahren ins Glas graviert, ist mit dem bloßen Auge allerdings nur zu erkennen, wenn man wirklich ganz genau hinschaut. Zum Schluss haben wir dann bei modernen Modellen die Rehaut-Gravur, die die echten Modelle ausmacht. Denn nur, wo ROLEXROLEXROLEX eingraviert ist, steckt auch Rolex drin.


Über den Autor

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Philipp Mayrhofer

Hallo, mein Name ist Philipp. Meine ersten Berührungspunkte mit Luxusuhren hatte ich tatsächlich durch YouTube und die vielen Uhrenreviews, die es dort zu sehen gibt. Hierdurch konnte ich mir bereits ein umfangreiches Uhrenwissen aneignen.