Seriennummer Uhr prüfen

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Sabine Meding, zuletzt aktualisiert am 05.06.2023

Wer eine hochwertige Uhr erwerben möchte oder einen Chronographen als Erbstück erhalten hat, möchte natürlich so viel wie möglich über den Zeitmesser herausfinden. Ein wichtiges Merkmal, das Besitzern die Tür zu allerhand relevanten Informationen zu ihrer Uhr öffnen kann, ist die Seriennummer. Anders als die Referenznummer beziehungsweise Modellnummer, die viele Uhren eines bestimmten Typs tragen können, ist die Seriennummer einzigartig. Was genau anhand dieser speziellen Nummer ermittelt werden kann, welche Rolle sie spielt und wie eine Überprüfung vonstattengeht, erklären wir in diesem Beitrag.

Warum ist die Seriennummer wichtig?

Wir starten ins Thema, indem wir uns ansehen, welche Bedeutung der Seriennummer einer Uhr zufällt:

Identifizierung der Echtheit und Authentizität der Uhr

Anhand der einzigartigen Nummer lassen sich Rückschlüsse auf die Authentizität einer Uhr ziehen, die sich sehr direkt auf den Wert auswirkt. Der erste und einfachste Schritt besteht darin, die eingravierte Nummer auf der Uhr mit der Seriennummerierung zu vergleichen, die im Echtheitszertifikat eingetragen ist. Würde hierbei ein Unterschied auffallen, wäre dies ein Hinweis darauf, dass es sich womöglich um eine gefälschte Uhr handeln könnte. Welche weiterführenden Möglichkeiten der Echtheitsprüfung anhand der Seriennummer bestehen, wird später in diesem Artikel erläutert.

Verfolgung von Herkunft und Geschichte der Uhr

Zusätzlich kann einem die Seriennummerierung das ungefähre Alter der Uhr verraten, während man in den Papieren oft nur das Verkaufsdatum findet. Bei vielen großen Marken, wie etwa Omega, Breitling oder früher auch Rolex, ist es üblich, dass bestimmte Zifferbereiche ausschließlich in bestimmten Zeiträumen oder sogar nur in einem einzelnen Produktionsjahr verwendet werden. Zur Altersbestimmung einer Luxusuhr ist es in diesem Zusammenhang nützlich, sich einen Archivauszug des Uhrenherstellers mit Nummern-Liste zu besorgen.

Unterstützung bei Service, Reparatur und Garantieansprüchen

Während Uhren mit derselben Referenz beziehungsweise Referenznummer teils sehr unterschiedliche Merkmale aufweisen, kann man an der Seriennummer genau ablesen, welche Komplikationen eine Uhr beinhaltet und welches Kaliber sie beherbergt. Bei Wartungen und Reparaturen werfen die Uhrmacher daher immer einen genauen Blick auf diese Nummer, die ihnen direkt Antworten auf Fragen liefert, welche für ihre Arbeit relevant sind. Und auch die Geltung von Garantieansprüchen wird bei Uhren üblicherweise mitunter anhand der Seriennummerierung verifiziert.

Wo finde ich die Seriennummer?

Leider ist die Frage nach dem Ort, an dem die Seriennummern bei Uhren zu finden sind, gar nicht so leicht zu beantworten. Denn: Je nach Marke und Modell befinden sich die Zahlen an unterschiedlichen Stellen. Man muss also wissen, wo man suchen muss.

Typische Positionen für Seriennummern auf verschiedenen Uhrenmodellen

Rolex

Möchte man die Seriennummer bei einer Rolex Uhr ausmachen, hilft es, das Alter der Uhr grob schätzen zu können. Rolex Uhren, die schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben, präsentieren die Ziffern zwischen den Bandanstößen an der Gehäuseseite, sodass das Band zum Ablesen abgenommen werden muss. Bei neueren Rolex Modellen befindet sich die Nummerierung seit 2007 auf der Rehaut.

Übrigens: Seit 2010 werden bei Rolex Uhren Zufallscodes aus Buchstaben und Zahlen für die Nummerierung genutzt, weshalb die Seriennummer ohne Archivdaten keinen direkten Anhaltspunkt zum Alter des Zeitmessers mehr liefert.

Omega

Sucht man die Seriennummer bei einer recht neuen Omega Uhr, wird man zwischen den Hörnern oder auch an der Unterseite der Hörner fündig. Ältere Modelle besitzen die Gravur an der Gehäuse-Innenseite oder der innseitigen Bodendecke. Seltener nimmt die Seriennummer einen prominenten Platz direkt auf dem Werk ein. Das kann irreführend sein, da ein zwischenzeitlicher Uhrwerks-Wechsel gerade bei älteren Omega Modellen nicht auszuschließen ist.

Übrigens: Unabhängig von der Stelle sind Serien- und Referenznummer zumeist winzig klein abgebildet. Um die Angaben in Richtigkeit ablesen zu können, empfiehlt sich die Verwendung einer Lupe.

Überprüfung der Seriennummer

Jetzt wird es spannend: Wie kann man die Seriennummer bei einem Modell genau überprüfen? Diese Möglichkeiten bieten sich:

Authentizität der Seriennummer überprüfen

Da heutzutage auch viele Fälschungen mit Seriennummern versehen sind, ist es wichtig, sich mit der Authentizität der Nummerierung zu befassen. Oftmals verwenden Betrüger ein und dieselbe Gravur für mehrere Uhren. Durchforstet man das Internet nach dem jeweiligen Code, kann man so per Zufall auf Hinweise, die die Echtheit der Uhr ins Zweifelhafte ziehen, stoßen. Außerdem ergibt es Sinn, sich über die typischen Stellen, an denen die Marken die Nummern einprägen, zu informieren. Weiß man zum Beispiel, dass die Gravur bei einer Rolex Uhr in jungem Alter auf der Rehaut zu finden sein sollte, beim eigenen Stück ist sie jedoch auf der Lünette oder gar dem Zifferblatt angebracht, spricht auch das gegen die Authentizität der Armbanduhr.

Überprüfung der Seriennummer in Uhrendatenbanken und Registern

Darüber hinaus ist es möglich, sich in Uhrendatenbanken und Registern auf die Suche nach einer Seriennummer zu machen. Online-Datenbanken verfügen oft über eine Suchfunktion, was natürlich jede Menge Zeit spart. Im Gegensatz dazu müssen analoge Register vergleichsweise mühsam manuell durchsucht werden.

Vergleich der Seriennummer mit Herstellerinformationen

Im Zweifel ist es bei vielen Herstellern möglich, sich Archivauszüge zur Altersbestimmung von Armbanduhren zu beschaffen und Auskunft über eine gewisse Seriennummer zu erhalten. So kann der Hersteller zum Beispiel genaueres über einzelne Eigenschaften der Uhr mit der gefragten Nummerierung aussagen.

Unser Fazit

Ob Breitling, Omega oder Rolex Uhr: Eine Armbanduhr hat nur dann den erwarteten Wert, wenn es sich um ein authentisches Original handelt. Aus diesem Grund ist es unter Sammlern üblich, eine Überprüfung der Seriennummer durchzuführen, bevor man ein Angebot für eine Uhr annimmt. Eine kluge Entscheidung, die einen vor so manchem Fehlkauf schützen kann. Denn anders als die Referenznummer kann die Seriennummer eindeutig einer einzelnen Uhr zugeordnet werden und lässt somit Rückschlüsse auf Alter und Echtheit der Uhr zu.


Über den Autor

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Sabine Meding

Das weitläufige Thema der Horologie interessierte mich schon immer, vor allem wie facettenreich und vielseitig die Welt der Uhren ist. Ich liebe es, über die verschiedenen Marken und Modelle zu schreiben und kann mir ein Leben ohne Uhren gar nicht mehr vorstellen. Am besten gefallen mir Modelle, die sowohl den Wochentag, als auch das Datum anzeigen. Ist dann das Zifferblatt auch noch aus Perlmutt, ist die Uhr für mich perfekt.