Französische Uhrenmarken

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Sabine Meding, zuletzt aktualisiert am 10.12.2023

Hochwertige, technisch einwandfreie Luxusuhren kommen nicht in jedem Fall aus der Schweiz! Auch französische Uhrmacher haben dem weltoffenen Uhrenfan so einiges zu bieten. Dieser Artikel beschäftigt sich explizit mit französischen Uhren - Vorhang auf für renommierte Uhrenmarken und beliebte Modelle aus Frankreich.

Die Tradition der Uhrmacherkunst in Frankreich

Heute gilt die Schweiz als Zentrum der Uhrenwelt. Doch das war nicht immer so. Bis ins 19. Jahrhundert hinein zählte Frankreich zu den Heimatstätten der erfolgreichsten Hersteller und genoss als Herkunftsland exquisiter Herren- und Damenuhren einen ausgezeichneten Ruf. Mit der Flucht der Hugenotten büßte die französische Uhrenbranche einiges an Potenzial und Bekanntheit ein, weshalb sie heute - verglichen mit der Schweizer Uhrenszene - an Bedeutung verloren hat.

Dennoch: Noch immer werden vielfältige hochwertige Uhren auf französischem Boden hergestellt, wobei allem voran Paris, Besançon und Charquemont zu den innovationsstarken französischen Standorten gehören. Auch wenn so manche renommierte Marke mittlerweile keinen Hauptsitz mehr in Frankreich besitzt, reichen die Wurzeln in nicht wenigen Fällen genau dorthin zurück.

Berühmte französische Uhrenmarken und ihre Geschichte

Grund genug, einen genaueren Blick auf einige der bedeutendsten (ursprünglich) französischen Uhrenmarken aller Zeiten zu werfen.

Cartier

Wir starten direkt mit einer Marke, die bis heute in Paris sitzt und wirklich jedem Liebhaber von Luxusuhren und -schmuck ein Begriff ist: Cartier. Der Hersteller, aus dessen Werk einst die "Santos" als erste Fliegeruhr der Welt stammte, trug maßgeblich dazu bei, Armbanduhren für Herren zu einem gängigen Accessoire zu etablieren. Cartier begeistert seit jeher mit durch und durch designstarken Kollektionen und schafft es dabei, junge und erfahrenere Uhrenträger gleichermaßen von sich zu überzeugen.

Breguet

Von keinem geringeren als der Uhrmacher-Legende Abraham Louis Breguet gegründet, war das Unternehmen Breguet einst im französischen Paris beheimatet. Mittlerweile sitzt die Uhrenmarke, die seit 1775 existiert, in der Schweiz, doch auch nach all den Jahren bleibt die französische Herkunft unvergessen. So befindet sich das reichlich besuchte Breguet Museum beispielsweise nach wie vor in Paris und lädt dort eingefleischte Uhrenliebhaber und Sammler dazu ein, tief in die Geschichte französischer Uhrmacherkunst einzutauchen.

Bell & Ross

1992 ins Leben gerufen, repräsentiert Bell & Ross die jüngere Generation französischer Uhrenhersteller. Mit ausdrucksstarken Designs und einer grandiosen Qualität gelang es der Marke, sich zügig am Markt zu etablieren, wobei ihr unverwechselbarer Stil großen Anklang findet. Bell & Ross Uhren erinnern mit vier übergroßen Ziffern dezent an Cockpitarmaturen und sind im Lifestyle-Segment überaus gefragt.

Pequignet

Moderne Designs, eine hochwertige Fertigung und eine gehörige Portion Mut: Pequignet vereint zahlreiche Merkmale erfolgreicher Uhrenhersteller und wurde - der Quarzkrise zum Trotz - 1973 gegründet. Die Marke mit Sitz in Morteau, welche seit 2004 von Didier Leibundgut geleitet wird, konnte sich trotz widriger Umstände am Markt behaupten zählt heute ganze fünf Auszeichnungen mit dem Goldenen Ziffernblatt.

Michel Herbelin

Wer nach etwas preiswerteren Uhren sucht, denen es dennoch nicht an Funktionalität, Qualität und einem authentischen Design mangelt, wird bei Michel Herbelin fündig. Auch hier haben wir es mit einer Uhrenmarke aus Frankreich zu tun, die in Charquemont sitzt und hochwertige Modelle zum vergleichsweise "kleinen" Preis produziert.

Yema

Ob bei der Nordpol-Erforschung, auf Orbitalflugmission oder bei der Proxima-Weltraummission: Bei all diesen Ereignissen waren Uhren von Yema mit von der Partie. Seit ihrer Gründung im Jahre 1948 konnte diese Top-Marke französischer Herkunft mehrfach im Zusammenhang mit historischen Geschehnissen von sich reden machen, was sicherlich zu ihrer heutigen Bekanntheit beitrug. Zum Sortiment des Herstellers gehört zum Beispiel eine exklusive Kollektion für Fans des Motorsports, aber auch Yacht-Uhren und Modelle mit "Raumfahrt-Einschlag" sind bei Yema zu haben.

Baltic

2016 entstanden, ist Baltic ein waschechter Neuling, der die franzöische Uhrenlandschaft gewaltig bereichert. Ganz oberflächlich betrachtet hebt sich der Newcomer unter anderem durch sein Preisniveau vom Wettbewerb ab. Durch den Einsatz chinesischer Werke und anderer Komponenten aus Zulieferer-Hand ist es diesem Hersteller möglich, Uhren mit begehrten Komplikationen und luxuriösem Design zum überraschend niedrigen Preis anzubieten. Eine Herangehensweise, die offenkundig auf reges Interesse stößt.

Eleganz und Stil: Französische Uhren als Modeaccessoires

Auch wenn Uhren französischer Herkunft heute nicht mehr ganz so viel Aufmerksamkeit genießen wie es vor vielen Jahren einmal der Fall war, sind sie keinesfalls unbedeutend. Kenner wissen: Herren- und Damenuhren aus Frankreich haben in vielerlei Hinsicht überdurchschnittlich viel zu bieten.

Verschiedene Marken haben mit ihrem Engagement, der ein oder anderen weltbekannten Kollektion und großer Anstrengung über Jahre hinweg dafür gesorgt, dass Frankreich in der heutigen Zeit wieder einen festen Platz unter den Ländern mit erfolgreicher Uhrenbranche einnimmt - wenn auch nicht in der Position des Spitzenreiters.

Uhren "made in France" bringen ein Stückchen französische "joie de vivre" ans Handgelenk und können in Sachen Qualität und Funktionalität nicht selten mit der Schweizer Konkurrenz mithalten. Was mit den Hugenotten begann, wird heute in Form von vielen neuen Ideen und Ansätzen kombiniert mit der Tradition französischer Uhrmacherei fortgeführt und resultiert in innovationsreichen Modellen, die mit reichlich Eleganz und Stil im Gepäck von Paris, Morteau und anderen Standorten aus die Welt erobern.

Berühmte französische Uhrenmodelle

Nachdem wir bereits ausführlicher über französische Uhrenmarken gesprochen haben, gehen wir nun ins Detail und nehmen drei extrem begehrte Uhren aus Frankreich ins Visier.

Cartier Santos

Die bereits erwähnte Cartier Santos ist eine Uhr, die riesige Wellen schlug. Wurde der Markt zuvor überwiegend von Damenuhren als reine Modeaccessoires bestimmt, etablierte die Santos die Uhr als Alltagsbegleiter für Herren - eine Trendwende. Ein wohlgeformtes, achteckiges Gehäuse, römische Ziffern und klare Linien verleihen diesem besonderen Modell charmantes Vintage-Flair, das in dieser speziellen Optik selten zu finden ist.

Bell & Ross BR 05

Mit quadratischem Gehäuse, den markentypischen übergroßen Ziffern und einer Datumsanzeige am 3-Uhr-Punkt ausgestattet, präsentieren sich die Uhren aus der BR 05 Kollektion von Bell & Ross enorm vielfältig und lassen damit rein optisch kaum Wünsche offen. Wer sich für technisch starke Zeitmesser, denen man ihre hohe Funktionalität sofort ansieht, begeistern kann, kommt mit einer BR 05 sicherlich auf seine Kosten.

Breguet Tradition

Die Uhren aus der Breguet Tradition Reihe wurden als Hommage an die frühen Werke des Gründers entworfen, wobei sie sowohl die Vergangenheit des Unternehmens als auch dessen neue Visionen zum Ausdruck bringen sollen. Diese französische Uhren-Serie ist selbstverständlich mit dem bekannten Breguet-Zeiger und der Breguet-Spirale versehen. Spannenderweise gibt sie den Blick auf große Teile des Uhrwerks frei und sticht durch ihre überaus außergewöhnliche Optik sofort ins Auge.

Der Kauf einer französischen Uhr: Tipps und Empfehlungen

Möchte man eine französische Uhr sein Eigen nennen, ist es absolut sinnvoll, sich zunächst einmal ganz grundsätzlich mit Uhrenherstellern aus Frankreich zu beschäftigen, sich unterschiedliche Marken anzusehen und durch die Kollektionen aus Paris, Morteau und Co. zu stöbern. So erhält man einen ersten Einblick und kann vielleicht sogar schon erste persönliche Favoriten ausmachen.

Entscheidet man sich dann dafür, eine Top-Uhr aus Frankreich zu kaufen, handelt es sich dabei oftmals um eine stattliche Investition. Deshalb empfiehlt es sich, sich wirklich Zeit für die Kaufentscheidung und das Treffen der besten Wahl zu nehmen und sich gegebenenfalls professionell beraten zu lassen. Schließlich soll die neue Uhr die eigenen Vorstellungen möglichst zu 100 % erfüllen - und ein solch passendes Modell zu finden, kann mit der richtigen Unterstützung definitiv leichter fallen.

Wer sich online nach einer neuen Uhr aus Frankreich umsieht, sollte zudem sicherstellen, dass er bei einem seriösen Anbieter kauft. Es geschieht leider immer wieder, dass Betrüger versuchen, gefälschte Uhren an den Mann zu bringen. Daher raten wir dazu, sich jede Bezugsquelle genau anzusehen, die Echtheit teurer Uhren zu prüfen und bei bewährten, erfahrenen Händlern zu kaufen.

Fazit

Französische Uhren mögen heute nicht mehr das Prestige innehaben, das sie bis zum 19. Jahrhundert umgab, sind für Anleger und Sammler aber definitiv noch immer von großem Interesse. Viele Größen unter den Uhrenmarken, wie etwa Cartier, Yema und Pequignet, haben bis heute Firmensitze auf französischem Boden und sorgen mit bester Qualität, spannenden Innovationen und vielseitigen Designs dafür, dass Uhren "made in France" wohl niemals aus der Mode kommen.


Über den Autor

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Sabine Meding

Das weitläufige Thema der Horologie interessierte mich schon immer, vor allem wie facettenreich und vielseitig die Welt der Uhren ist. Ich liebe es, über die verschiedenen Marken und Modelle zu schreiben und kann mir ein Leben ohne Uhren gar nicht mehr vorstellen. Am besten gefallen mir Modelle, die sowohl den Wochentag, als auch das Datum anzeigen. Ist dann das Zifferblatt auch noch aus Perlmutt, ist die Uhr für mich perfekt.